Das Mobilitätskonzept der Stadt Jülich und auch der Rundgang durch die Innenstadt zeigten die Problematik auf: in Einkaufsbereichen, die nicht als Fußgängerzonen ausgewiesen sind, gibt es in den Haupteinkaufszeiten erhebliches Verkehrsaufkommen! Dazu paaren sich unbefriedigende Kreuzungssituationen, ein problematisches Miteinander der Verkehrsteilnehmer sowie fehlende Barrierefreiheit und fehlende oder nicht ausreichend breite Radwege.
Die Überschrift über jedes Verkehrskonzept lautet deshalb: Aus einer autogerechten Stadt eine menschengerechte Stadt machen. Dazu müssen die Mobilitätsbedürfnisse hinterfragt werden, die sich in vielen Fällen gar nicht als Bedürfnisse erweisen, sondern als reine Gewohnheiten.
Veränderungen gehen nicht konfliktfrei. Hier wie da wehrt sich die Kaufmannschaft gegen jede Einschränkung von Verkehr und von Parken in den Geschäftsstraßen. Die Experten für Innenstadtplanungen kommen allerdings zu dem Ergebnis „Mehr Kundschaft durch bessere Aufenthaltsqualität“.
Anlass für die Informationsfahrt der Fraktion war die diesjährige Sommeraktion der SPD in der Straelener Innenstadt, als Kloster- und Kuhstraße mit dem Kreuzungsbereich zur Venloer Straße im Mittelpunkt standen.
An einem Samstagmorgen wurde dabei überdeutlich, dass die Gleichzeitigkeit von Autoverkehr, Radfahrern in beide Richtungen, Fußgänger mit Rollatoren oder Kinderwagen und Kinder mit Rollern bei zur Hälfte zugeparkter Straße erhebliche Risiken birgt.

Otto Weber, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, zieht als Fazit: „Wir wollen jetzt prüfen lassen, ob die Innenstadt ab dem Bäcker von Lüllingen in die bestehende Fußgängerzone einbezogen wird.“ So würde die Zufahrt zu den Parkplätzen vor Kodi, dem kleinen Klosterplatz und dem Parkplatz hinter dem Restaurant „Straelemann“ erhalten bleiben. Für Anlieger der unteren Kuhstraße müsste dann über Sonderausweise nachgedacht werden, damit sie weiter ihre dort liegende Garage erreichen können.
Alternativ sei aber auch zu prüfen, ob ein verkehrsberuhigter Bereich mit Schrittgeschwindigkeit und Parken nur auf ausgewiesenen Flächen für eine Entschleunigung sorgen und damit Verbesserungen bringen würde.