Die Fragestellungen reichten von den bisherigen Anstrengungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien über Planungen für den weiteren Ausbau und die dafür in Straelen zur Verfügung stehenden Flächen bis hin zu den zeitlichen Vorstellungen.
Der Vorsitzende der Straelener SPD-Stadtratsfraktion Otto Weber bezeichnete daneben als „größte Energiequelle“ die Thematik der Einsparung von Energie, durch bessere Gebäudedämmung, verändertes Mobilitätsverhalten und vieles mehr: „Die Antworten der Verwaltung zeigen, dass es um eine sehr breite Thematik geht, bei der Rat, Verwaltung und die Bürgerschaft eng zusammenarbeiten müssen. Sie zeigen aber auch, dass Straelen bisher schon eine vorzeigbare Bilanz vorweisen kann“.
Im Ergebnis werde in Straelen mittlerweile mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, als in Straelen Strom verbraucht wird. Bei einem weiteren Ausbau soll der Fokus jetzt darauf gelegt werden, den selbst erzeugten Strom für Wärmegewinnung verwenden zu können, um damit bisher mit fossilen Brennstoffen laufende Heizsysteme abzulösen.
Christa Richarz, Sachkundige Bürgerin in der SPD-Stadtratsfraktion und im Umweltausschuss des Straelener Rates, verweist auf einen weiteren Schwerpunkt im Bericht der Verwaltung. Wenn auch derzeit, insbesondere durch gesetzliche Restriktionen und durch berechtigte Ansprüche des Natur- und Artenschutzes, in Straelen keine weiteren Windvorrangflächen ausgewiesen werden können, bestehe aber ein großes Potenzial für weitere Stromerzeugung in der Photovoltaik. Das Solarkataster des Landes Nordrhein-Westfalen weise diese Potenziale für Straelen in erheblichem Umfang für Dächer von Wohnhäusern, von Gewerbebauten und auch von öffentlichen Gebäuden aus.
Zur Frage nach dem vom Rat beschlossenen Prüfauftrag zur Gründung eigener Stadtwerke enthält der Verwaltungsbericht erste Aufgabenfelder, wie bei zunehmender Elektromobilität und Umstellungen auf dem Wärmesektor sinnvolle Betätigungsfelder in Zusammenarbeit mit einem „technisch erfahrenen Partner“ angegangen werden könnten.
Die Frage nach möglichen Fördermitteln für örtliche Programme und Maßnahmen der Stadt nimmt in den Antworten auf die SPD-Anfrage einen breiten Raum ein. Es gebe unter anderem Mittel für Quartierskonzepte zur energetischen Sanierung von Gebäuden, für die Umsteuerung im Individualverkehr, aber auch für den Bereich des ÖPNV, wo Straelen einen Busverkehr zur Anbindung an die Bahnlinie RE 10 in diesem Jahr angestoßen hat.
All das zu schultern und dazu die bestehenden Beratungsangebote in der nötigen Weise auszubauen, sei aber mit dem vorhandenen Personal im Rathaus nicht zu schaffen. Und selbst bei einer Ausweitung der Zahl der Stellen wäre es nicht einfach, überhaupt qualifiziertes Personal zu finden, wenn landauf und landab Fachpersonal gesucht wird.
Weber verwies in der Sitzung des Rates in seinem kurzen Statement darauf, dass es einen großen Handlungsbedarf und viele Optionen in der Frage von Energiegewinnung und -nutzung gebe. Er nehme den Bericht als eine wertvolle Zwischenbilanz, die aufzeige dass noch viel zu tun ist im Schulterschluss zwischen Rat, Verwaltung und Bürgerschaft.
Der Rat beschloss am Ende, den Bericht mit seiner inhaltlichen Thematik im Ausschuss für Klimaschutz und Umwelt vertieft zu behandeln. Anfrage und Bericht sind im Ratsinformationssystem auf der Internetseite der Stadt (www.straelen.de) nachzulesen (Sitzung des Rates am 3. 5. 2022, Tagesordnungspunkt 13).