In Deutschland wurde als Gedenktag der 27. Januar ausgerufen, der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. In diesem Jahr steht auch der 30. Januar im Mittelpunkt der Erinnerung. Das war der Tag der sogenannten Machtergreifung der Nationalsozialisten vor nunmehr 90 Jahren.
Während des Rundgangs werden Informationen zu den Verfolgten und ermordeten Straelener Menschen jüdischen Glaubens aus der Broschüre verlesen, die den Titel trägt „Stolpersteine in Straelen – Gegen das Vergessen“. Sie wurde von Schülerinnen und Schülern des Straelener Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Straelen zusammengestellt.
An sieben Stellen der Straelener Innenstadt wurden für insgesamt 19 ehemalige jüdische Bewohner Gedenksteine verlegt. Die früheren Wohnungen waren Venloer Straße10, Klosterstraße 3, Mühlenstraße 10, Bahnstraße 9, Gelderner Straße 10, Annastraße 7, Walbecker Straße 29.
SPD-Vorsitzender Joachim Meyer würde sich freuen, wenn wieder zahlreiche Straelener am Rundgang teilnähmen: „Wir gedenken aller Opfer des Nationalsozialismus, der Opfer von Rassenwahn, von Krieg und Vertreibung. Wir gedenken der behinderten Menschen, die getötet wurden. Wir erinnern an die politisch Verfolgten und die Verfolgung von Christen, die sich der Nazi-Ideologie widersetzten“.
„Mit Blick nach vorn geht es uns auch darum, auf uns selbst zu schauen. Es gilt, unsere Einstellungen und Vorurteile, unsere Vorstellungen und die daraus resultierenden Handlungen immer wieder zu hinterfragen“ sagt Otto Weber, der Ehrenvorsitzende der Straelener SPD. Die Gedenkveranstaltung soll in diesem Sinne auch ein Beitrag für das Miteinander von heute und in der Zukunft sein.