Die Besucher der Straelener SPD vor der ehemaligen Synagoge. Vorn rechts Johannes van Leuck vom Arbeitskreis Jü
„Es gibt nur noch wenig, was aus 300jähriger Geschichte Jüdischen Lebens im Kreis Kleve im Original zu bestaunen ist“. Mit diesen Worten begann Johannes van Leuck vom Arbeitskreis Jüdisches Bethaus Issum die Führung für eine 15köpfige Delegation der Straelener SPD in der ehemaligen Jüdischen Synagoge an der Kapellener Straße. Der Erhalt der Synagoge in Issum mit Schulgebäude und der darunter befindlichen „Mikwe“, dem rituellen Reinigungsbad, gehöre dazu.
Nachweisbar ist die jüdische Gemeinde in Issum seit dem Jahr 1764, ihre Blüte erlebte sie in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als sie auf über 50 Personen angewachsen war und im Jahr 1855 das Gebäude kaufte. Danach aber ging die Zahl der jüdischen Mitbürger kontinuierlich zurück.
„Das war auch eine Folge der Industrialisierung in den nahegelegenen Großstädten, die Arbeitsmöglichkeiten boten, die es hier auf dem Lande gerade für Juden oft nicht gab“ erläuterte van Leuck die Hintergründe des Rückgangs.
Ab 1933 ereilte dann auch den verbliebenen Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in Issum das Schicksal der Juden im ganzen Land. Ein Teil wanderte rechtzeitig aus, dreizehn wurden Opfer der Vernichtungsmaschine oder nahmen sich vor der drohenden Deportation selbst das Leben.